„Armageddon rockt“ // George R. R. Martin

1971 wird Peter Hobbins, der Sänger der legendären Rockband Nazgûl, während eines Konzerts auf offener Bühne erschossen. Zehn Jahre später gehen die übrigen Bandmitglieder, begleitet von dem abgebrannten Musikjournalisten Sandy Blair, wieder auf Tour. Doch noch während die Nazgûl ein furioses Comeback feiern, geschehen mehrere bestialische Morde. Sandy beginnt Fragen zu stellen, und schnell wird ihm klar, dass es bei den Konzerten der Band nicht mit rechten Dingen zugeht …

G.R.R. Martin ist vielen wohl erst ein Begriff, seitdem man überall auf „Game of Thrones“ stößt, das ja alle Bestsellerlisten und TV-Charts im Sturm erobert hat. Wer nun denkt, dass es sich bei „Armageddon Rock“ um ein neues Werk des Kultautors handelt, der irrt! (Hand hoch,  wer gerade erst folgendes gedacht hat: „Wieso bringt der nicht endlich den neuen Eis und Feuer Band raus, anstatt hier irgendwelche Armageddon-Rock-Bücher zu schreiben…“ :-))
Nein, „Armageddon rockt“ hat bereits 1983 das Licht der Welt erblickt und erschien 1986 in Deutschland. Die aktuelle Neuauflage ist erst vor kurzem erschienen und stammt vom Golkonda Verlag.

„Armageddon rockt“ – Rezension

Eines vorab: für die ganz eingefleischten Martin-Fantasy-Fans ist das Werk sicherlich nichts – dafür unterscheidet es sich doch zu stark von ASOIAF, man sollte es daher auch nicht mit dem Lied von Eis und Feuer vergleichen. Wer aber auf einen guten Plot steht, der seine Faszination aus biografisch angelegten Ereignissen und der US-Hippy-Zeit zieht, der macht hier nichts falsch. Wortgewaltig, wie man es von Martin kennt, teils sogar bis ins letzte Detail ausgetüftelt. Mir persönlich hat die Grundidee sehr gut gefallen, lange Zeit ist der Fantasy-Anteil auch nur sehr klein bzw. nicht vorhanden – es scheint erst eher eine Crimestory aus der 68er-Ära zu sein (auch wenn das Buch später spielt). Aber nach und nach enthüllt Martin, dass irgendwas so gar nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Ende und damit auch die Aufklärung ist dann tatsächlich überraschend.

Also mein Fazit: Das Buch lohnt sich, man sollte allerdings kein zweites „Das Lied von Eis und Feuer“ erwarten, da wir uns hier in einer ganz anderen Richtung bewegen.